Energienews


14.05.2019

Idee: Beratungsbonus für KfW-Förderung

Der GIH berichtet vom Kongress, der am 9. Mai 2019 in Berlin stattfand: Thorsten Herdan, Abteilungsleiter für Energiepolitik im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), forderte beim Kongress des Energieberaterverbands GIH, dass die Rolle der Berater „deutlich stärker werden“ müsse.

Herdan möchte außerdem den in Fachkreisen schon länger kursierenden Entwurf für ein Gebäudeenergiegesetz (GEG) offiziell veröffentlichen lassen, um ihn aus der „Endlosschleife“ zu befreien.

Hintergrund für die derzeitige Blockierung des GEG ist eine Passage im Koalitionsvertrag, nach der die energetischen Anforderungen an Gebäude nicht verschärft werden sollen. Mit Blick auf den „Greta-Thunberg-Effekt“ (Herdan) hofft der für sein pragmatisches Herangehen bekannte BMWi-Abteilungsleiter, das schon lange geplante Gesetz auf die Zielgerade zu bringen. Zudem arbeite das BMWi intensiv an der Zusammenführung diverser Gebäude-Förderprogramme wie Marktanreizprogramm und CO2-Gebäudesanierungs-Programm. Er stellte die Fertigstellung dieser Förderstrategie bis „hoffentlich Anfang nächsten Jahres“ in Aussicht.

Herdan will in diesem Zuge auch den individuellen Sanierungsfahrplan in die Programme der Förderbank KfW integrieren, in deren Räumlichkeiten der Kongress stattfand. Bei Durchführung einer solchen Energieberatung vor einer KfW-geförderten Sanierung könnten – so die Idee des GIH – Hausbesitzer einen Bonus bekommen oder rückwirkend Beratungskosten für den Sanierungsfahrplan anrechnen lassen. Thorsten Herdan ging aber noch einen Schritt weiter und favorisierte bei bestimmten Anlässen eine verpflichtende Beratung, „sei es ein Wohnungswechsel oder ein Hausverkauf oder eine Renovierung.“ In jedem Fall will er, dass Sanierer durch eine kompetente Beratung davor bewahrt werden, „Dinge zu machen, die man besser nicht hätte machen sollen.“

Der GIH-Bundesvorsitzende Jürgen Leppig sprach sich bei dem Kongress wie Herdan dafür aus, die „positive Energie“ der Fridays-for-Future-Aktivisten zu nutzen und ermutigte die Bundesregierung, „einfach mal zu sagen: Hey, unseren Koalitionsvertrag, den haben wir zwar gemacht, aber das war eine andere Zeit. Wir werden jetzt mal vernünftig.“

Leppig kritisierte zudem in der anschließenden Podiumsdiskussion mit den energiepolitischen Sprechern aller sechs Bundestagsfraktionen das Verschleppen der steuerlichen Absetzbarkeit von Energiesparmaßnahmen. Damit stieß er nicht nur auf dem Podium, sondern auch bei den Zuhörern auf große Zustimmung. Durch eine solche – im Koalitionsvertrag geforderte – Absetzmöglichkeit seien sogar Rückflüsse in den Bundeshaushalt zu erwarten.

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